Aller guten Dinge sind 3…

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3. Frankreichaustausch des VDL mit Bordeaux vom 18.-22.3.2024 – ein Reisetagebuch –

Tag 1 Montag – Anreise und erstes Kennenlernen

Der erste Tag, also der Anreisetag, unseres Frankreichaustauschs begann sehr früh. Bereits um 8.20 Uhr trafen wir uns alle im Bahnhof von Metz, um unseren Zug nach Paris zu nehmen. Ausnahmsweise starteten wir dieses Mal in Metz, um den Streik der deutschen Bahn zu umgehen, damit der Austausch auf jeden Fall stattfinden konnte.

Jedoch wurde die Müdigkeit schnell von der Vorfreude vertrieben. Die Stimmung im Zug war super, und alle waren guter Dinge. In Paris, am Gare de l’Est angekommen, mussten wir die Métro nehmen, um zum Gare Montparnasse zu gelangen, von dem aus wir mit dem TGV nach Bordeaux weiterfuhren.

Gegen 14.45 Uhr kamen wir schließlich in Bordeaux an. Nun stand nur noch die letzte Etappe unserer Anreise bevor: Wir wurden mit kleinen Bussen abgeholt und zur Außenstelle unserer Partnerschule „Flora Tristan“, ein berufliches Gymnasium mit Schwerpunkt Flugzeugtechnik, am Aérocampus in Latresne gefahren. Während wir noch auf die Busse warteten, konnten wir uns schon einen ersten Eindruck von Bordeaux machen. Und der war bei allen sehr positiv! Jacken aus, Sonnenbrille an und bei 23 Grad den südfranzösischen Frühling genießen.

In der Schule, in der die Schüler in einem Internat untergebracht sind, wurden uns unsere Zimmer zugewiesen. Viel Zeit auf unseren Zimmern hatten wir nicht, denn schon stand das erste Treffen im Hof mit unseren Austauschschülern an. Bei einem Ballspiel lernten wir uns endlich persönlich kennen. Und wir verstanden uns alle auf Anhieb. Nach der Überreichung der Gastgeschenke und einer Willkommensrede gingen die meisten Jungs auf den Fußballplatz. Nach und nach haben wir uns alle dort getroffen und bis zum Abendessen um 19.30 Uhr lustige Stunden miteinander verbracht.

Das erste Abendessen verlief sehr lustig. Unsere trilinguale Kommunikation (deutsch-französisch-englisch) hat eigentlich gut geklappt. Vereinzelte Sprachbarrieren wurden durch Google Übersetzer gelöst. Nach dem Abendessen verbrachten wir in kleineren Gruppen den Abend mit ganz unterschiedlichen Dingen: Welche das genau waren, ist leider streng vertraulich 😉, getreu dem Austauschmotto: „Was in Bordeaux passiert, bleibt in Bordeaux“. Nur so viel: Als wir um 21.45 Uhr auf unsere Zimmer mussten, dachten sich wahrscheinlich alle, dass wir eine tolle Zeit in Bordeaux haben werden. Und damit ging unser erster Tag in Bordeaux zu Ende. (Julie+Angelina)

Tag 2 Dienstag – Flugzeuge und Raketen

An unserem zweiten Tag des Austausches, Dienstag, der 19. März, startete unser Tag mit einem kleinen Frühstück. Da es ein typisch französisches Frühstück war, fiel es etwas weniger üppig als bei uns zuhause aus, denn in der Kantine gab es nur süße Sachen und alle, die Herzhaftes gewohnt waren, blieben ein bisschen auf der Strecke.

Danach ging es in einen Aufenthaltsraum, da das Internatsgebäude mit unseren Zimmern tagsüber bis 17 Uhr geschlossen bleibt. Im Raum angekommen trafen wir auch die Franzosen wieder und teilten uns in zwei Gruppen auf.

Die eine Gruppe lernte sich mit Spielen besser kennen, die andere Gruppe bekam eine Führung über das große Gelände des Aérocampus Aquitaine mit seinen Flugzeug- und Helikopterhallen und Werkstätten. Dabei schauten wir uns verschiedene Flugzeuge und Helikopter an, an denen die Schüler bauen, und auch ein paar Ausstellungsstücke. Darunter das beste Jagdflugzeug der französischen Armee, eine Rafale, und ein Luxusjet (Falcon 50). Wir machten fleißig Bilder von allem und auch von uns in den Cockpits der Helis und dem Jagdflugzeug und bekamen noch einiges erklärt. Zum Beispiel die Baujahre oder woran herumgeschraubt wird...

Danach machten wir uns auf den Rückweg und tauschten die Gruppen, sodass die andern die Führung machten, und wir uns an den Spielen versuchten. Später ging es gegen 2 Uhr zum Mittagessen, und wir freuten uns alle auf Vorspeise, Hauptgericht und Dessert. Doch leider war der Geschmack doch ein bisschen anders als erwartet. Diejenigen mit Heimweh nach saarländischer Hausmannskost rettete die Maggi Flasche, die S. mitgebracht hatte. Natürlich mussten auch die Franzosen von unserem Mitbringsel probieren, aber sie waren leider nicht so begeistert wie erwartet. 😉

Danach machten wir uns dann auf den Weg in das Werkstattatelier. Für unser Raketenprojekt mussten wir nämlich zuerst eine Anleitung vom Französischen ins Deutsche übersetzten, damit wir nachher unsere Raketen in deutsch-französisch gemischten Gruppen auch richtig zusammenbauen konnten. Google Übersetzer war eine große Hilfe, auch wenn ein paar Fachwörter zu lustigen Übersetzungen wurden. Mehr oder weniger gut versuchten wir mit einer Pappröhre, einem Cutter, Schnur etc. ein flugtaugliches Etwas mit Fallschirm zu bauen, das auch wieder in einem Ganzen runtersegeln sollte. Wir hatten zwar genug Tische zum Stehen aber zu wenig Stühle zum Sitzen. Und so begann der Stuhlkampf: Jedes Mal, wenn irgendjemand aufstand, war sein Stuhl innerhalb einer Sekunde weg und auch wenn jemand noch auf seinem Stuhl war, wurde dies nicht als großes Problem gesehen, den Stuhl an sich zu reißen. So ging das eine Weile lang bis die Lehrer für eine ruhige Arbeitsatmosphäre sorgten.

Unsere Raketenmodelle wurden noch mit einem Zünder versehen, und nach der Fertigstellung gingen wir zu einer Wiese, wo wir die Raketen abschießen sollten. Dann ging es los: Auf eine vorbereitete Unterlage mit Stäben kamen die Raketen, die aus sicherer Entfernung gezündet wurden. Wir zählten alle auf Französisch von 5 rückwärts, und dann gingen die Raketen per Knopfdruck in die Höhe. Natürlich funktionierten nicht alle perfekt, aber es hat trotzdem super viel Spaß gemacht zuzuschauen, wie sie hochflogen und ein paar Raketen in mehr Einzelteilen als geplant wieder runterkamen.

Als wir uns gegen Ende des Tages mit ein paar Sachen, wie Chips und Getränken und Schokolade, im kleinen Tankstellenladen eingedeckt hatten, hatten wir am Abend noch einmal „Freizeit“. Ein paar von uns blieben auf dem Fußball-Basketball-Platz und andere gingen in den eigenen Musikraum der Schule. Außerdem gab es einen Gemeinschaftsraum mit Billardtisch, Tischkicker und Tischtennisplatte mit Bällen und Schlägern und einer Sitzecke zum Zuschauen oder Unterhalten, sowie einen Außenbereich. Da wir nach dem Abendessen unsere Flaschen dabeihatten, weil wir uns das Wasser in der Kantine immer abfüllten, gab es eine kleine Wasserschlacht. Ein paar Leute wurden etwas sehr nass, und andere mussten einfach lachen oder rannten kreischend davon. Es war ein sehr ereignisreicher Tag, und wir hatten einiges an Spaß mit den Franzosen. Und auch der nächste Tag sollte wieder lustig werden... (Louisa, Lisa + Justus)

Tag 3 Mittwoch – Bordeaux: Stadt und Kunst

Es war der dritte Tag unseres Austauschs in Bordeaux. Wir standen bereits um 6:30 Uhr auf, um uns fertig zu machen für das Frühstück.

Nach dem Frühstück versammelten wir uns mit unseren französischen Austauschpartnern, um zusammen mit dem Bus für einen Tagesausflug in die Innenstadt von Bordeaux zu fahren.

Als erste Aktivität stand Rooftop Golf an. Auf dem Dach eines Hochhauses mit traumhaftem Blick auf die Altstadt von Bordeaux, den Fluss Garonne und die berühmte Brücke „Pont d’Aquitaine“ gingen wir bei strahlendem Sonnenschein Golfen. Zuerst probte eine deutsch-französische Gruppe den Abschlag und versuchte danach bestimmte Spielbereiche in dem riesigen mit Netz eingezäunten Dach zu treffen, während die andere Gruppe Minigolfen ging.

Nach einer Stunde wurden die Teams dann gewechselt. Nach dem Golfen liefen wir zu Fuß in die Stadt. Nach der Hebebrücke am Weinmuseum „Cité du Vin“, machten wir eine kleine Picknickpause in der Sonne.

Es folgte danach in deutsch-französischen Teams (immer 2 Franzosen und 2 Deutsche) eine Rallye durch die wunderschöne Altstadt mit lustigen Fotos auf der Jagd nach Bordelaiser Sehenswürdigkeiten und Spezialitäten.

Anschließend hatten wir Freizeit. In dieser Freizeit haben wir uns in Gruppen aufgeteilt, unsere Gruppe war relativ groß mit ca. 10 Leuten. Da wir alle Hunger hatten, sind wir zusammen dann in eine Pizzeria gegangen, um etwas zu essen. Als wir mit der Pizza fertig waren, hatten wir noch etwas Restzeit in der Fußgängerzone. Die Franzosen zeigten uns außerdem eine Tiefgarage, in der sehr viele Luxusautos waren. Das war sehr interessant, da wir uns alle für Autos interessierten.

Als wir uns alle wieder 2 Stunden später am Treffpunkt getroffen haben, ist N. aufgefallen, dass er seinen Geldbeutel verloren hat. Wir mussten aber mit der Tram losfahren, da wir noch ein Kunstmuseum besuchen wollten. N. und Frau Czwack sind also noch in der Innenstadt geblieben, um den Geldbeutel zu suchen. 10 Minuten später in der Tram bemerkte A., dass sie ihr Handy verloren hatte, sie rief über ein anderes Handy Frau Czwack an, die – nachdem tatsächlich der gefüllte Geldbeutel in der Pizzeria wiedergefunden war - die Suche nach dem verlorengegangenen Handy fortsetzte.

Am Kunstmuseum “Les Bassins des Lumières” angekommen, haben wir nicht lange auf die zwei Fehlenden warten müssen. Und nicht zu fassen, auch die Handysuche verlief erfolgreich, das Handy wurde in einem Geschäft wiedergefunden. Wir waren ca. 1h in dem Lichtkunstmuseum, dort konnte man sich zu Musik eine Ausstellung von Lichtinstallationen (Bilder und kurze Filme der Künstler Vermeer, Van Gogh und Mondrian) anschauen. “Les Bassins des Lumières” heißt auf Deutsch übersetzt "Becken der Lichter". Der Name kommt aus dem 2. Weltkrieg von den vielen Wasserbecken für U-Boote, weil das Museum ein U-Boot-Bunker war.

Als wir nach dem Museumsbesuch heimfahren wollten, merkte F., dass er sein Handy im Museum vergessen hatte, der Bus musste umkehren, F. und Frau Czwack gingen erneut auf die Suche zurück zum Museum und hatten zum dritten Mal Glück an diesem Tag 3 des dritten Frankreich-Austauschs. Aller guten Dinge sind 3… 😉(Paul+Til)

Tag 4 Donnerstag – Tag am Meer

Am vierten Tag der Fahrt sind wir morgens nach dem Frühstück mit dem Bus etwa zwei Stunden ans Meer an die Atlantikküste gefahren.

Zuerst ging es in die kleine Stadt Arcachon. Während der Fahrt hat man schon teilweise den besonderen Baustil der älteren Häuser in südlichem Stil gesehen. Als wir dann aus dem Bus ausgestiegen sind, waren wir in der Mitte des berühmten Villenviertels, der „Ville d’Hiver“, in der jede Villa ihren eigenen Namen hat. Im Park trafen wir unseren Reiseführer Pierre zu einer besonderen Stadtrallye, eine Art Bildersuche. Er erklärte uns, auf was wir achten müssten, und was unsere Aufgabe war. Das Ziel bei dieser Bilderjagd war, in einer bestimmten Zeit verschiedene Details an den Villen finden, zu denen wir in einer Mappe nur den Straßennamen und eine kurze Beschreibung bekamen, und den Namen der entsprechenden Villen herauszufinden. Danach wurden wir in Gruppen mit jeweils einem Lehrer und drei Austauschschülern aufgeteilt.

In der vorgegebenen Zeit ist man also durch das Villenviertel gelaufen und hat versucht die Details und Namen zu finden, ohne dass man dabei den gegnerischen Gruppen etwas verrät. Das hat auch sehr viel Spaß gemacht. Man hat vor allem sehr viel von dem Viertel gesehen und gemerkt, wie schön diese Stadt ist. Danach haben sich alle Gruppen wieder im Park getroffen. Die Sieger wurden bekannt gegeben, und jedes Team hat Urkunden bekommen. Später an diesem Tag gab es auch noch eine Belohnung von den Lehrern für das Siegerteam.

Nach der Stadtrallye sind wir mit der ganzen Gruppe zu einem nahegelegenen Gymnasium gegangen, um dort zu Mittag zu essen. Anschließend fuhren wir mit dem Bus von Arcachon aus zur größten Düne Europas, die „Dune de Pilat“. Als wir dort ankamen, sind wir über Holzwege bis zum Beginn der Düne spaziert. Dort mussten wir die ca. 110 m der Düne hinaufklettern, was im Sand sehr anstrengend aber auch sehr lustig war. Als wir endlich oben waren, wurden wir aber belohnt. Wir hatten einen Wahnsinns-Ausblick auf den Atlantik. Da wir auch super Wetter hatten, hatten wir auch eine tolle Fernsicht auf die Baie d’Arcachon und das Cap Ferret. Nun begann auch der richtige Spaß. Wir hatten zwei Stunden zur freien Verfügung: Wir ließen uns die Dünen hinunterrollen, sprangen von der Dünenspitze in den feinen weißen Sand, gingen hinunter ans Meer, waren auch mit den Füßen im Wasser (welches aber sehr, sehr kalt war) und spielten Fußball am Strand. Nach diesen beiden Stunden mussten wir dann auch wieder die Düne nach oben „klettern“, und auf der anderen Seite wieder runterlaufen, um zurück zum Bus zu gelangen. (Phil+Philipp)

Tag 5 Freitag – Paris und Rückreise

Nach dem Frühstück um 6.45 Uhr gab es die letzte Zimmerkontrolle. Gegen 8 Uhr mussten wir uns von unseren Austauschpartnern verabschieden, die wir im September wiedersehen werden, was vielen sehr schwerfiel. Am Bahnhof St. Jean in Bordeaux mussten wir leider wegen einer Sperrung der Zugstrecke nach Paris wegen eines Personenunfalls warten und konnten erst um 11.25 Uhr mit 1h20 Verspätung losfahren.

Um 14 Uhr kamen wir dann in Paris am Bahnhof Montparnasse an und haben sofort unsere Koffer in einem kleinen Laden abgegeben. Darauf sind wir mit der Metro zum „Trocadéro“ gefahren, um uns den Eiffelturm anzuschauen. Dort haben uns Frau Bastian und Frau Czwack einen Mini-Eiffelturm geschenkt als kleinen Trost wegen der Verspätung und als Andenken an Paris. Vom Eiffelturm sind wir an die Seine gelaufen, um von der Schiffsanlegestelle mit dem Wassertaxi, dem „Batobus“, Richtung „Notre Dame“ zu fahren. Während der Schifffahrt haben wir auch andere berühmte Gebäude gesehen, wie den Invalidendom, den Louvre und das Musée d’Orsay. Bei Notre Dame angekommen, hatten wir dann direkt Freizeit im „Quartier Latin“, aber leider nur knapp 1 Stunde, da es uns aufgrund der Zugverspätung einfach an Zeit gefehlt hat. In dem lebhaften Viertel gab es eine Crêperie „Chez Suzette Huchette“, in der sich viele eine leckere Crêpe oder „Galette“ gekauft haben. Einige haben sich auch noch mit dem Inhaber unterhalten, und der war echt cool drauf.

Dann ging der Tag in der französischen Hauptstadt leider schon so langsam dem Ende zu. Wir sind zuerst zurück zum Gare Montparnasse, um unsere Koffer wieder zu holen, dann weiter zum Gare de l’Est. Da unser Zug nach Metz auch 30 Minuten Verspätung hatte, waren wir froh, als wir endlich im Zug saßen. Nach 90 Minuten sehr lustiger Fahrt 😊 sind wir um 21.45 Uhr in Metz angekommen und fuhren in Fahrgemeinschaften nach Hause. Trotz der Verspätung morgens hatten wir einen sehr schönen und unvergesslichen Tag in Paris. (Elisabeth+Annika)